Mineralien Falotta

Albit NaAlSi3O8
Albit ist eines der häufigsten Mineralien. Er ist klar, durchscheinend oder weiss und in kleinen Spalten oder Klüftchen anzutreffen. Sein Habitus reicht von normal bis zu stängelig mit stark gestreckter Form. Oft sind auch Zwillinge anzutreffen. Grösse der Kristalle 0.2 bis 5 mm.
Anatas TiO2
Stark glänzende, honiggelbe Bipyramiden von 0.1 bis 0.3 mm in Begleitung von Quarz und Albit.
Aragonit CaCO3
Aragonit ist wie Calcit eine Spätbildung, die ziemlich häufig in Rissen auftritt. Die spiessigen, weissen bis durchscheinenden Kristalle sind bis 10 mm lang. Gelegentlich bildet er auch grössere Aggregate oder überdeckt als Kruste andere Mineralien.

Aragonit-Igel, Durchmesser 1.5 mm.

Aragonit-Aggregat, 10 x 16 mm.
Arseniosiderit Ca2Fe3+3(AsO4)3O2 3H2O
Schuppige, dünntafelige Kristalle von dunkel braunroter Farbe. Krustige Aggregate bis mehrere mm, ist begleitet von Quarz, Albit, Tripuhyit und Kemmlitzit.

Arseniosiderit-Aggregat 0.8 mm Durchmesser.
Arsenogoyazit (Sr,Ca,Ba)Al(AsO4)(AsO3OH)(OH)6
Arsenogoyazit ist ein häufiges Mineral, wird aber oft übersehen. Er erscheint als xenomorphe Körner im Cabalzarit, als weisse Bändchen bis mehrere mm Länge oder selten als pseudo-rhombische Kristalle in Klüftchen.

Arsenogoyazit, Leistenlänge 10 mm.
Bergslagit CaBe(AsO4)(OH)
Bergslagit ist sehr selten, seine Kristalle sind tafelig, pseudo-rhombisch und farblos durchsichtig. Grösse bis 0.6 mm.
Birnessit Na4Mn15O27 9H2O
Birnessit ist ein sekundäres Manganoxid und erscheint in Form winziger schwarzer Kriställchen und Körner.
Brandtit Ca2(Mn,Mg)(AsO4)2 2H2O
Brandtit kommt vor als weisse bis farblose massive Schichten, als Kristalle, die bis 2 cm lang und 1 - 3 mm dick sein können, vereinigt zu subparallelen bis radialstrahligen Aggregaten eingebettet in Klüften des Brauniterzes zusammen mit Grischunit, Sarkinit, Geigerit, Tilasit und Mangan-Berzeliit oder als Rasen von weissen Einzellkristallen von einigen mm Grösse.

Typische Bruchfläche von massivem
Brandtit. Bildausschnitt 10 mm.
Braunit Mn2+Mn3+SiO12
Braunit ist das eigentliche Manganerz das abgebaut wurde. Er kommt vor als winzige, pseudo-oktaedrische Bipyramiden bis 0.1 mm Grösse.
Cabalzarit Ca(Mg,Al,Fe)2(AsO4)2 • (H2O,OH)
Cabalzarit ist von bräunlichgelber über lachsrosa bis orangebrauner Farbe und kommt in ganz unterschiedlichem Habitus vor, als:
  • durchsichtige, keilförmige Einzelkristalle bis 1 mm, ähnlich Axinit, sie sind tafelig nach (001) und zeigen oft gekrümmte Flächen;
  • komplexe bündelförmige Kristallaggregate bis 2 mm in Drusen;
  • langtafelige bis faserige Kristalle bis 3 mm Länge und flache radialstrahlige Aggregate bis 5 mm Ø auf schmalen Bruchspalten;
  • parallelfaserige Aggregate als Spaltenfüllungen bis 2 mm Dicke, verwachsen mit derbem Quarz, Carbonat und faserigem Sursassit (ähnelt Cabalzarit).
Begleiter des Cabalzarit in Drusen sind Kristalle von Quarz, Albit, Grischunit, Arseniosiderit, Tilasit, feinnadeliger Tripuhyit, schwarze Krusten von Rancieit-Takanelith sowie Arsenogoyazit.
Der Name ehrt den begeisterten Hobbystrahler und intimen Kenner der beiden Manganerz-Lagerstätten Falotta und Parsettens, Walter Cabalzar aus Chur. Typlokalität ist Falotta.


Lachsfarbiger Cabalzarit. Bildbreite 3 mm.

Leicht rosa-farbiges Cabalzarit Aggregataus spiessigen Kristallen. Bildausschnitt 2.5 mm.
Calcit CaCo3
Calcit ist von geringer Bedeutung. Er kristallisiert als Skalenoeder oder rhombisch auf Calcit-Krusten. Die Kristalle ereichen 1 - 3 mm.

Gelbliche Calcit-Rhomboeder. Die Gruppe misst 3.5 mm.
Chalcedon SiO2feinkristalline Varietät von Quarz
Weisse Kugeln von 1 - 2 mm Durchmesser oder als traubige Krusten.
Coralloit Mn2+Mn3+2(OH)(AsO4)2 • 4H2O
Winzige rote Kriställchen von bis 0.2 mm Grösse immer in der unmittelbaren Umgebung von Brandtit, Grischunit, Sarkinit und Tilasit anzutreffen.
Fuchsit
Chromhaltiger, grüner Hellglimmer als Überzug oder Einschluss in Radiolarit.
Geigerit Mn5(AsO4)2(AsO3OH)2 • 10H2O
Geigerit bildet faserige bis tafelige, keilförmige, farblos-weisse, rosa bis lila gefärbte Kristalle oder auch nadelige Büschel bis 0.5 mm.
Das Mineral wurde benannt zu Ehren des Mineralogen Dr. Thomas Geiger, der sich während und nach dem zweiten Weltkrieg eingehend mit der Manganvererzung von Falotta befasste. Typlokalität ist Falotta.
Grischunit NaCa2Mn2+5Fe3+(AsO4)4 • 2H2O
Grischunit kristallisiert in flachen, langprismatischen Kristallen von 0.1 bis 1 mm Grösse zusammen mit Brandtit, Sarkinit, Geigerit, Kutnahorit, Mangan-Berzeliit, Manganocalcit, Tripuhyit und Tilasit aber auch flächendeckend als Rasen aus wirr angeordneten, schlecht ausgebildeten Kristallen bis 7 mm Länge begleitet von Quarz, Tilasit, Tripuhyit, Kemmlitzit, Brandtit und Cabalzarit. Die Farbe variiert von hellbraun über braunrot bis dunkelrot, durchscheinend.
Der Name ist nach dem Kanton Graubünden (romanisch Grischun) benannt. Typlokalität ist Falotta.

Perfektes 0.5 mm grosses, rot-braunes
Grischunit Aggregat.

Grischunit bis 7 mm lange, langpris-matische Kristalle.
Hämatit Fe3+2O3
Hämatit ist von untergeordneter Bedeutung, er erscheint in schlecht ausgebildeten Plättchen von 0.2 bis 2 mm, eingebettet in massivem Tinzenit.
Hollandit Ba(Mn4+,Mn2+)8O16 - Kryptomelan K(Mn4+,Mn2+)8O16
Hollandit - Kryptomelan ist eine Mischkristallreihe, die bei der Oxidation anderer Manganmineralien entsteht. Sie bilden traubige, nierige Aggregate oder harte Krusten bis erdige Massen. Ihre Farbe ist schwarz mit einem bläulichen Schimmer.
Illit K(Al,Mg,Fe)2[(OH)2I (Si,Al)4O10] • nH2O
Illit kommt vor als weisse bis rosa Füllung von Rissen und Hohlräumen, zusammen mit Calcit, Manganocalcit und Brandtit.
Kemmlitzit SrAl3(AsO4)(SO4)(OH)6
Kemmlitzit wurde ursprünglich für Hidalgoit gehalten. Er erscheint als trigonale, pseudo-kubische, farblos bis weisse Kristalle bis 3 mm Grösse. Begleiter sind Quarz, Albit, Arseniosiderit, Tilasit, Tripuhyit sowie Cabalzarit.

Kemmlitzit Gruppe, durch Fremdeinschluss rot gefärbt. Bildbreite 0.8 mm

Pseudo-kubischer Kemmlitzit-Kristall,
Grösse 0.4 mm.
Klinochlor Mg3,Mn2Al(Si3Al)O10(OH)
Der Klinochlor von Falotta ist manganhaltig und deswegen von braun-roter Farbe. Die zu Aggregaten geschichteten  Plättchen erreichen bis 0.5 mm Grösse.

Klinochlor Aggregat, Durchmesser 2 mm.
Konichalcit CaCu(OH/AsO)4
Grüne, derbe Einlagerungen, selten Kristalle und Kristallaggregate von mm Grösse.
Kutnahorit Ca(Mn,Mg,Fe)(CO3)2
Weisse, sattelartig gekrümmte Kristalle von 0.5 bis 1 mm Grösse zusammen mit Brandtit, Tilasit, Sarkinit, Calcit, Manganocalcit und Grischunit.
Lindbergit Mn(C2O4) • 2H2O
Ein Mangan-Oxalat. Es kommt vor als durchsichtig bis weisse Kristalle von 1 x 0.5 mm Grösse auf kleinen Quarzkristallen zusammen mit Braunit und anderen Mn-Mineralien. Lindbergit entstand durch Wasserverlust aus MnC2O4) • 3H2O (Trihydrat). (Siehe "Schifflimineral" Schweizer Strahler 1984, S. 433)

Lindbergit Kristall. Länge 0.5 mm.
Manganberzeliit (NaCa)3(Mn,Mg)2(AsO4)3
Vorwiegend als schlecht kristallisierte Einlagerungen, aber auch als granatähnliche, schwefelgelbe bis orangerote Kristalle bis 0.5 mm Grösse.
Malachit Cu2[(OH)2CO3]
Auf Parsettens II, selten als grüne Verfärbung, Kruste oder auch Pusteln.
Muskovit KAl2(AlSi3)O10(OH,F)2
Kleine feinblättrige, weisse Aggregate von mm Grösse.
Opal (Hyalit) SiO2 • nH2O
Farblos, traubige Aggregate auf Tinzenit von etwa 0.3 mm Grösse.

Glasiges Hyalit-Aggregat auf Tinzenit. Bildbreite 1.5 mm.
Parsettensit KMn6Al7Si8O20 • 2H2O
Parsettensit kommt hauptsächlich gesteinsbildend vor in Begleitung von Manganocalcit und Quarz, selten als hell- bis dunkelbraune, schuppige Aggregate. Grösse der Schüppchen bis 1 mm.

Massiver Parsettensit.
Bildausschnitt 30 mm.
Piemontit-(Sr) Ca2(AlMn3+)3(SiO4)3OH
Piemontit erscheint vorwiegend als nadelige Massen eingeschlossen in Quarz, selten als freistehende Nadeln in Begleitung von Sursassit, Albit, Quarz, Muskovit und Calcit. Die kirschroten Nadeln erreichen eine Länge bis 5 mm.
Quarz SiO2
Quarz ist Gangmineral und häufig anzutreffen, er ist milchig bis klar und erreicht eine Länge bis 3 cm. Interessant sind die Einschlüsse von Braunit, Hämatit, Sursassit, Piemontit, Tripuhyit, Radiolarit und andere.

Quarz mit Sursassit-Einschluss.
Bildbreite 2.5 mm.
Rancieit (Ca,Mn2+)Mn4+4O9•3H2O -Takanelith (Mn2+,Ca)Mn4+4O9•H2O
Die beiden sekundären Manganoide bilden eine Mischkristallreihe. Sie kommen vor als goldbronzene Kruste oder als nadelige, radialstrahlige Aggregate von einigen mm Grösse.

Olivebraune Rancieit-Takanelith Büschel.
Bildbreite 2.5 mm.
Rhodochrosit (Mn,Ca)CO3
Rhodochrosit ist ein eher seltenes Mineral. Er ist anzutreffen mit Manganocalcit, wo er körnige, weisse bis lila Aggregate, selten winzige Kristalle bis 0.2 mm bildet.

Massiver Rhodochrosit,
Bildbreite 20 mm.
Rhodonit Mn5Si3O13
Rhodonit tritt in bis zu 80 cm grossen Linsen auf, vermengt mit Manganocalcit, Parsettensit, derbem Tinzenit, Quarz sowie Braunit. Die Ausbildung ist spätig, manchmal körnig. Rhodonit kann in schlecht ausgebildeten, tafeligen oder säuligen Kristallen auftreten. Er ist fleischrot, rosa- bis braunrot, glasglänzend, durchsichtig bis durchscheinend.

Aggregat aus nadeligem Rhodonit.
Durchmesser 2.5 mm.
Sarkinit Mn2(AsO4)(OH)
Gelbe bis braunrote, spiessige Kristallbündel in und auf Brandtit zusammen mit Grischunit, Geigerit, Tilasit, Kutnahorit und Manganocalcit. Länge der Kristallbündel 0.2 bis 2 mm.

In mehrere Spitzen auslaufender
Sarkinit Kristall. Länge 0.8 mm.
Spessartin Mn3Al2(SiO4)3
Spessartin wird in Begleitung von Rhodonit, Parsettensit, Braunitund Manganocalcit gefunden. Er kommt massiv, in Körnern und ganz selten in Kristallen bis 0.5 mm vor.
Sursassit Mn2Al3(SiO4)(Si2O7)(OH)3
Der kupferrote Sursassit ist ein häufiges Mineral und kommt vorwiegend in Adern aus parallel verwachsenen Nadeln vor oder als nadelige Aggregate von 2 bis 3 mm Länge zusammen mit Calcit.

Aggregate von wirr angeordneten
Sursassit Nadeln. Bildausschnit 4 mm.
Talmessit Ca2Mg(AsO4)2 • 2H2O
Weisse oft in Rosetten angeordnete Kristalle die Flächen im cm-Bereich decken können.

Talmessit-Rosette, 11 x 16 mm.
Tilasit CaMg(AsO4)F
Tilasit ist farblos, weiss bis grünlich, pinkfarbig oder durch Fremdeinschlüsse gelblich oder rötlich getönt. Er bildet stengelige Kristalle, die oft fächerförmig angeordnet sind. Die Kristallspitzen weissen nicht selten ausgefranste Kopfflächen auf. Länge der Kristalle 1 bis 4 mm.

Farblose Tilasit-Aggregate.
Bildbreite 3 mm.
Tinzenit (Ca,Mn,Fe)3Al2BSi4O15(OH)
Tinzenit ist ein Mineral der Axinitgruppe. Er ist durchsichtig bis durchscheinend, stark glänzend, von gelber Farbe und wird bis 3 mm gross.
Todorokit (Mn2+,Ca,Mg)Mn4+3O7 • H2O
Todorokit kommt vor in Bruchspalten, wo er schwarze, radialstrahlige Fächer von mehreren Millimetern bildet.

Radialstrahliger Todorokit-Fächer.
Bildausschnitt 5 mm.
Tripuhyit FeSb2O6

Tripuhyit tritt als gelbe, wirrstrahlige Büschel aus winzigen Nädelchen von 0.2 mm Länge oder als radialstrahlige Aggregate von einigen mm Grösse auf.

Tripuhyit-Igel, Durchmesser 0.8 mm.

Etwa 7 mm grosse, radialstrahlige Tripuhyit-Fächer.
Wallkilldellit Ca2Mn32+(AsO4)2(OH)4•9H2O
Braune, glimmerartige Masse begleitet von weissen Brandtit-Tafeln.
Mn(C2O4) • 3 H2O
Ein Mangan-Oxalat. Es kommt vor als wasserklare Kristalle von 1 x 0.5 mm Grösse auf kleinen Quarzkristallen zusammen mit Braunit und anderen Mn-Mineralien. Das Trihydrat verwandelt sich durch Wasserverlust ins milchig weisse Dihydrat
Lindbergit Mn(C2O4) • 2H2O.
Mttlg. Prof. Dr. Stefan Graeser, Mineralogisches Institut der Universität Basel.
(Mttlg. Prof. Dr. Thomas Armbruster, Universität Bern)
Unbekanntes Mineral

Unbekanntes Mineral: Winzige rote
Kriställchen. Bildbreite 0.8 mm
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