Josef Papp wurde 1941 als Sohn von Bergbauern hoch über Stuhlfelden im
Oberpinzgau geboren. Erst viel später nahmen ihn die Mineralien in
seinen Bann - Funde einzelner kleiner Bergkristalle erregten eine erste
Neugier. Schöne Zepterquarze, gefunden in der Gegend des Amersees, waren
schliesslich der Auslöser für eine erfolgreiche "Stoasucha"-Karriere.
1995 gelang ihm der Fund der grössten Bergkristallgruppe aus dem
Felbertal. Sepp Papp hatte zwei Jahre zuvor bereits bemerkenswerte
Kristallstücke gefunden, vermutete aber eine grössere Kluft - doch die
liess sich trotz intensivem Arbeiten nicht finden. Da ihn die Sache nicht
ruhig liess, analysierte er die Fundstelle anhand seiner Fotos, welche er
vom gegenüberliegenden Grat aus machte, von dem die Gegend gut
einsichtbar war. Schliesslich kam er zum Schluss, dass ein Teil der
Kluft, nämlich jener, wo er die Kristallstücke fand, durch den Jahre
lang wirkenden Bergdruck zur Aussenseite der Felswand hin versetzt worden
sein könnte. Tatsächlich bestätigte sich seine Theorie und er fand die
Hauptkluft und die phantastische Bergkristall-Gruppe. Die 110kg schwere
Stufe musste mit dem Helikopter zu Tal geflogen werden.
Heute befindet sie sich im
Felberturm-Museum in Mittersill und kann öffentlich besichtigt werden.
Sepp Papp hat sich autodidaktisch ein hervorragendes mineralogisches
Wissen angeeignet und interessiert sich auch für Kleinmineralien. Immer
wieder gelangen ihm äusserst bemerkenswerte Funde. Sein bevorzugtes
Fundgebiet ist das nahe bei seinem Wohnort Mittersill gelegene
Felbertal. In den folgenden Jahren fand er da mehrere Klüfte mit
wunderbaren hellgrünen Titaniten, die mit Adular, Kluftmagnetit,
Turmalin und Quarz vergesellschaftet waren. 2007 fand er im Stubachtal
eine Kluft mit Muzo-Habitus Bergkristallen (teilweise mit
eingeschlossenem und aufgewachsenem Chlorit), die sich durch
faszinierenden Formenreichtum auszeichneten. 2009 gelang ihm schliesslich
sein neuester Fund von Wichtigkeit: schöne Kluftmagnetite bis 2cm
Durchmesser in schön auskristallisierten Rhomben-Dodekaedern, welche an
der Mineralien-Info 2010 bestaunt werden durften.
Sepp Papp war 1988 - 2005 Obmann der Ortsgrppe Oberpinzgau sowie der
Landesgruppe Salzburg
der VMÖ (Vereinigte Mineraliensammler Österreichs).
In dieser Funktion ist es ihm gelungen, sicherzustellen, dass auch nach
der internationalen Anerkennung des neuen Nationalparks Hohe Tauern in
dessen Kernzone zumindest in beschränktem Umfang weiterhin nach
Kristallen gesucht werden darf. Für das Land Salzburg wurde eine
Sonderregelung erwirkt, nach der unter Beachtung zahlreicher Auflagen
weiterhin 150 "Stoasucha" in diesem streng geschützten Gebiet des
Nationalparks nach Mineralien suchen dürfen. Es muss unter anderem die
Zusammenarbeit mit der einschlägigen Wissenschaft und die Dokumentation
der Funde gewährleistet sein. Um dieser Bedingung gerecht zu werden und
der Öffentlichkeit zu zeigen, welche kristallinen Schätze die
Kristallsucher jedes Jahr auffinden und bergen, bevor sie die Natur
selbst wieder zerstört, organisierte Sepp Papp mit seinen
Vereinskollegen 1990 die erste "Mineralien-Info" in Bramberg. Zwanzig
Jahre später ist diese Ausstellung der Funde vom Vorjahr populärer denn je.
Die folgenden Bilder hat Sepp Papp selber fotografiert.
Für seine Bereitschaft, diese Bilder zur Verfügung zu stellen, sei hier herzlich
gedankt.
Legende:
L=Länge, B=Breite, H=Höhe, KL=Länge Kristall, BB=Bildbreite.
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