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Sonderschau Hohe Tauern (Münchner Mineralientage 2002)
Eine ganz hervorragende Sonderschau war an den Münchner Mineralientagen
vom 25.-27. Oktober 2002 zu besichtigen.
Hier konnte der Alpinsammler Traumstufen in Wirklichkeit besichtigen und der Laie Wunderwerke der Natur bewundern.
Weit über hundert Prachtstufen aus dem länderübergreifenden Gebiet der Hohen Tauern (Österreich)
waren ausgestellt - Stufen, die zum allerbesten gehören, was die Alpen bieten!
Mitten in der Sonderschau wurde zudem aus erster Hand Information über Land und Leute der Hohen Tauern vermittelt.
Auch ein paar der erfolgreichen "Stoasucher" (Steinsucher) waren anwesend und luden einen freundlich
zu einem Schwatz und Gläschen ein - wahrhaft ein gastfreundliches Land.
Das Gebiet rund um den Nationalpark Hohe Tauern ist durch die beiden Sonderfundgebiete
Knappenwand (Epidote) und Habachtal (Smaragde) weltberühmt. Aber auch alpine Zerrkluftmineralien
wurden und werden schöne gefunden.
Die Hohen Tauern zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht nur bedeutende Quarzkristalle lieferten, sondern
auch sehr viele und verschiedene, teils seltene Mineralien in aussergewöhnlicher Grösse hervorbrachten.
So sind neben den bekannten Epidoten der Knappenwand und Smaragden des Habachtals auch grosse und schön
ausgebildete Titanite, Apatite, Scheelite, Milarite, Fluorite und andere Mineralarten
gefunden worden. Die weiter unten abgebildeten Kristalle sind zum grossen Teil von den Findern und Sammlern
aus ihren Sammlungen für die Sonderschau mitgebracht worden.
Ein Teil der Stufen entstammt dem
Heimatmuseum Wilhelmgut Bramberg und kann dort besichtigt werden.
Der oder die Interessierte mag sich in der umfangreichen (leider grösstenteils vergriffenen)
Literatur ein Bild machen:
Diverse Autoren, 2002, "Kristallschätze aus den Hohen Tauern, Messethemenheft 2002",
Münchner Mineralientage, München
Erwin Burgsteiner, 2002,
"Kristallschätze, Mineraliensammler im Oberpinzgau", 248 Seiten, Bode Verlag, Haltern.
Naturhistorisches Museum Wien (Hrsg.), 1994, "Hohe Tauern, Mineral und Erz", 149 Seiten, Naturhistor. Museum, Wien
Ulrich Wagner, 1988, "Schatzkammer Hohe Tauern, Mineralien im Ober- und Untersulzbachtal", 127 Seiten, Bode Verlag, Haltern
Grosse Teile der Hohen Tauern sind in einem die Österreichischen Bundesländer Tirol, Kärnten und Salzburg übergreifenden
Nationalpark "Hohe Tauern" integriert.
Das Mineraliensammeln im Nationalpark Hohe Tauern unterliegt starken Einschränkungen.
Im Anteil Salzburg gelten folgende Regeln
(siehe auch Naturschutz und Freizeit):
In der Aussenzone ist das Aufheben und Mitnehmen und der Abbau freiliegender Mineralien und Versteinerungen mit
Hilfe von Handhämmern und Meisseln erlaubt, sofern dieses der Grundeigentümer gestattet. Davon ausgenommen sind bewirtschaftete
Almflächen und ein Streifen von je 50m beiderseits gekennzeichneter Wege und Steige
In der Kernzone ist das Aufheben und Mitnehmen kleinerer, freiliegender Mineralien und Versteinerungen erlaubt. Alle
Massnahmen, die darüber hinausgehen, sind nur mit Bewilligung der Salzburger Landesregierung zulässig. Der Abbau von Mineralien
kann nur für wissenschaftliche Forschungsmassnahmen bewilligt werden.
In den Sonderschutzgebieten ist jeder Eingriff in die Natur und Landschaft untersagt.
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Anmerkung:
Es scheint, dass derzeit weitere Einschränkungen betreffend das Mineraliensammeln in Erwägung gezogen werden.
Eine derartige Massnahme hätte wohl nicht unbedeutende Verluste für die Wissenschaft und den Fremdenverkehr zur Folge.
Unzählige Funde, Fundbeschriebe und Untersuchungen von naturinteressierten Hobby- und halbprofessionellen Sammlern
haben weltweit mitgeholfen, geologische Phänomene wissenschaftlich besser zu verstehen. Alle sich an der Oberfläche
befindenden Steine, also auch Kristalle und Mineralien, werden von den natürlichen Erosionskräften innert weniger
Jahren zu unkenntlichen Gesteinsbrocken und schliesslich zu Geschiebe verarbeitet - es sei denn der Mensch rettet
sie vorher. Dass Mineraliensammler für den Tourismus nicht unerheblich sind, hat z.B. auch das Schweizerische Binntal
erleben müssen, als die ehemalige Trägerschaft der Mineraliengrube Lengenbach deren weiteren Betrieb nicht mehr finanzieren
wollte - heute hat die Gemeinde und eine private Gönnerschaft, die
Interessengemeinschft Lengenbach, eine neue Grube speziell für die vielen
Mineralien-Fans eingerichtet.
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Im folgenden werden ein paar ausgewählte Stufen aus den Vitrinen, die 2002 in der Sonderschau ausgestellt waren,
präsentiert.
Die Ordnung entspricht der Reihenfolge der Vitrinen und folgt somit in etwa den Funden der einzelnen
Steinsucher. Mein Dank fŸr die kompetente Durchsicht der Bildlegenden gilt Erwin Burgsteiner.
Die Bilder:
Legende:
L=Länge, B=Breite, H=Höhe, KL=Länge Kristall, BB=Bildbreite, F=Fundort
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Letzte Änderung dieser Seite: 03.11.2020 00:58:05
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