In unzähligen Stunden hat der weitherum bekannte Strahler Gilberto Leonardi
(siehe auch die Kurzreportage von 2002 auf Kristalle.ch)
mit seinem Sohn und weiteren Helfern über ein Dutzend alpine "Klüfte" in ein nachgebautes unterirdisches Felsenareal eingebaut.
Die offizielle Eröffnung fürs Publikum fand am 27. Dezember 2015 statt - nach und nach spricht sich nun der "Geheimtipp" herum.
In den Klüften
kommen unzählige alpine Spitzenstücke, ähnlich den Verhältnissen ihrer Entstehung, auf eindrückliche Weise zur Geltung.
Der überwiegende Teil der Exponate sind Funde von Gilberto Leonardi.
Es finden sich da super Tessinerhabitus-Stufen, wunderbare Nadelquarze, Artischockenquarze, Fensterquarze, Zepterquarze (teils Amethyste),
Rauchquarze, Hämatite und Eisenrosen, Adular, Calcit u.m.a) primär aus
der näheren Umgebung wie Val Bedretto, Val Canaria, Fibbia, Piz Lucendro, Cristallina,
Cavagnoli-Gebiet aber auch vom Winterstock (Göscheneralp) und vom
Mont Blanc. Die Klüfte wurden entsprechend der Erfahrung des erfolgreichen Strahlers gestaltet.
Die grosse Nadelquarzkluft (ca. 2.5m x 3m) ist allerdings naturgetreu 1:1
der natürlichen Kluft im San Giacomo nachgebaut worden. Die
einzelnen Stücke wurden bei der Bergung nummeriert, sorgfältig gereinigt
und wieder richtig zusammengebaut. Einzig der Abstand zwischen den Kluftwänden
wurde um 15cm erweitert, um eine optimale Sicht auf die Kristalle zu erlauben.
Die Schönheit der Kristalle und Kluftbilder ist eindrücklich und für
viele sicher ein bleibendes Erlebnis - auch wenn die unbedarften Besucher und
Besucherinnen dadurch vielleicht den falschen Eindruck bekommen, dass
die Kristalle in den Klüften "sauber" gefunden würden. Es wäre
allenfalls noch eine Idee, in einer der Klüfte eine Ecke nicht gereinigter Kristalle
zusammen mit Kluftlehm oder Chlorit auszustellen.
Der Zugang zu den Kristallklüften ist in aller Regel mit weiten
Märschen in unwegsamem Gelände und oft mit Klettern verbunden - hier sind die
Mineralien für alle bequem einsehbar, gut beleuchtet und faszinieren mit ihrem
Formenreichtum, ihrem Glanz und ihrer Farbe!
Für den begeisterten Alpin-Mineraliensammler ist die Grotta Cioss Prato
eine Reise wert - für alle anderen mindestens den Umweg von Airolo her
und im Sommer ist ein Halt beim Befahren des Nufenenpasses ein Muss!
Vielen Dank "Gibi" (Gilberto Leonardi) für diese grossartige Leistung und dass diese schönen Mineralstufen
von Jedermann und Jederfrau bestaunt werden dürfen!
Praktische Informationen:
Bitte unbedingt die Öffnungszeiten beachten - die sind beschrieben auf der Website
Cioss Prato Grotta/Museo dei minerali.
Die Öffnungszeiten korrespondieren weitgehend mit jenen des nahe gelegenen Restaurants.
Auf der angegebenen Website sind auch die Eintrittspreise angegeben.
Unter "Contatti e info" findet der Leser die Kontaktinformationen.
Das Museum befindet sich im Weiler Cioss Prato im Val Bedretto in 12km Fahrdistanz von Airolo direkt an der Nufenenpassstrasse
(Siehe Plan unten).
In der eingebetteten Karte von SwissTopo (map.geo.admin.ch) sieht man das Val Bedretto, das im Osten von Airolo her bis zum Nufenenpass im Westen führt.
Die folgenden Bilder entstanden anlässlich eines Besuches im April 2016.
Legende:
B=Breite, BB=Bildbreite, BH=Bildhöhe .
Man beachte, dass die Grössenangaben Schätzwerte sind.
Die Darstellung kann gewechselt werden:
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Im Leuchtbild-Modus (benötigt Javascript!) kann auch mit den Pfeiltasten (vor- bzw. rückwärts) und der 'Esc'-Taste (verlassen) navigiert werden.