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Sonderschau Mineralienbörse Zürich 2006: Wallis
Das Thema der 46. Internationalen Mineralien- und Fossilienbörse Zürich 2006
hiess "Wallis"
Die hier dargestellte kleine Reportage zeigt ein paar der Highlights dieser
Sonderschau. Eine Ausstellung zum Thema Mineralien aus demn Wallis kann nicht
vollständig sein - es wurde aber trotzdem versucht, ein Querschnitt durch
die vielfältigen Mineraliengesellschaften anhand von ausgezeichneten
Exponaten darzustellen. Ein grosser Teil der gezeigten Stücke entstammten
Privatsammlungen und sind somit normalerweise einem grösseren Publikum
kaum zugänglich.
Die Geologie des Wallis ist sehr vielfältig und somit gibt es auch einen
grossen Reichtum an verschiedenen Mineralien.
Geologie der Schweiz (Quelle: Atlas der Schweiz Ver. 2.0)
Aus Klüften im Granit des Mont Blanc wurden prächtige Stufen mit
Rauchquarzen und Rosafluorit gefunden, die den Vergleich mit
Funden aus dem Aare- und Gotthardmassiv nicht zu scheuen brauchen.
Allen Quarzsammlern ist das Val d'Illiez ein Begriff für Fensterquarze
mit ihrem speziellen Wachstum, das die Kanten gegenüber den Flächen der
Kristalle bevorzugt.
Am Mont Chemin bei Martigny wird das Gestein durch eine Vielzahl
erzhaltiger Gänge durchschlagen und beeindruckt mit über 158
verschiedenen Mineralien. Zu den bemerkenswertesten gehören Amethyst,
Scheelit, Parisit und Gold. Hintergrund-Informationen finden sich unter
Les sulfates des Valettes (Valais) (Artikel aus Schweizer Strahler)
und im Buch "Le Mont Chemin" von S. Ansermet (SVSMF Liste de ventes).
Andernorts zeugen noch heute alte Stollen und Halden vom früheren
Bergbau: so z.B. im Baltschiedertal, im Val d'Annivier und bei
Goppenstein. Eine Liste mit Koordinaten von alten Bergwerken gibt es unter
Bergwerke und Minen
Die Salzlagerstätte in Bex ist heute als Besucherbergwerk
zugänglich.
Die Zone Saas Fee/Zermatt bietet dank den metamorphen Gesteinsserien
eines ehemaligen Ozeanbodens eine typische Mineralparagenese mit
teilweise mehrfarbigem Vesuvian, Hessonit, Diopsid, Klinochlor, Magnetit
und Apatit. Auch Gesteine wie der metamorphe Gabbro können geschliffen
sehr attraktiv wirken.
Das Lötschental ist ebenfalls ein bekanntes Gebiet für Kristalle und Mineralien.
Beim Bau des Lötschbergtunnels konnten u. a. einige
Mineralstufen mit Pyrrhotin von ausgezeichneter Qualität geborgen werden
wie es beim normalen Strahlen wegen den Verwitterungseinflüssen
unmöglich ist
(s. Mineralienaufsicht NEAT Wallis
und PDF-Datei).
Das Binntal ist neben seinem Mineralienreichtum auch wegen seiner Flora
und den unzähligen Wandermöglichkeiten an der Grenze zu Italien bekannt.
Die verschiedenen Gesteine mit ihren unterschiedlichen chemischen
Zusammensetzungen und ihren Kontaktzonen liessen auf kleinem Raum eine
Vielfalt an Mineralien entstehen. Die Bündnerschiefer liefern grosse
Rutilkristalle, z.T. als Kniezwillinge. Aus den Gneisen stammen einige
der weltbesten Anatase! Die kleine
Mineraliengrube Lengenbach
im zuckerkörnigen Dolomit ist weltbekannt als Typlokalität für
viele Sulfosalze. Diese Arsen-, Silber-, Blei- und Thallium-haltigen Mineralien
wurden intensiv
wissenschaftlich untersucht. Erklärt wird die Mineralienvielfalt der
Grube Lengenbach mit einer zweimaligen Metamorphose (Umwandlung) der
Arsenlagerstätte. Das Regionalmuseum Binn (neben Hotel Ofenhorn)
hat freundlicherweise mehrere Exponate zur Verfügung gestellt.
Andere Arsen-haltige Mineralien werden
im Gneis der Region Wannigletscher gefunden: Cafarsit, Asbecasit und
Cervandonit. Aus dem Serpentinit des Geisspfadsees stammt die begehrte
Granat-Varietät Demantoid. (Siehe auch das Buch
"Das Binntal und seine Mineralien"
und
Extra-Lapis No. 28: "Binntal")
Im oberen Goms wurden immer wieder sehr schöne Kristalle gefunden.
Auf der Südseite lieferten die Bündnerschiefer und Gneise wunderbar klare
Quarzkristalle im Tessinerhabitus und vielen Begleitmineralien.
Auf der Nordseite findet man die "klassischen" Mineralien des Aarmassivs.
Ein Strahler hat im Grimselgebiet im Auswurf einer Murmeltierhöhle
Kristallspitzen gefunden und ist beim Weitergraben auf eine wunderbare
Kristallkluft gestossen. Diese tollen Bergkristalle sind normalerweise
im Kristallmuseum Obergesteln
zu bewundern. Weitere Infos finden sich im "Schweizer Strahler" Vol 11, Nr. 9, Feb 99: 387-391.
Folgende Leihgeber haben zum Erfolg der Sonderschau beigetragen:
Arlt, Thilo, 5425 Schneisingen
Asselborn, Eric, F- Lyon
Gorsatt, André, Strahler, 3996 Binn-Imfeld
Gorsatt, Ewald, Zen Binnen, 3996 Binn
Hauser, Roebi, 8053 Zürich
Imhof, Fritz, 3989 Selkingen
Imhof, Paul, 3911 Ried-Brig
Koch, Kurt, 8803 Rüschlikon
Krauer, Thomas, 8497 Fischenthal
May, Roger, minéraux, 1934 Villette (Ch‰ble, Le)
Meyer, Richi, 8623 Wetzikon
Müller, Konrad, 3073 Gümligen
Musée d'histoire naturelle Sion, Avenue de la Gare 42, 1950 Sion
Regionalmmuseum Binn, 3996 Binn
Salzmann, Alexandre, 1744 Chénens
Kristallmuseum, Senggen, Bernadette, 3981 Obergesteln
Wahrenberger, Heinz, 8712 Stäfa
Welti, Peter, Restaurant zur Mühle, 3906 Saas Fee
Die Bilder:
Die folgenden Bilder stellen eine kleine Auswahl einiger besonders eindrücklicher
Stufen dar. Viele der ausgestellten Stufen bleiben nur im Gedächtnis haften und
konnten leider nicht fotografiert werden - der zweite Akku war nicht aufgeladen...
Legende:
L=Länge, B=Breite, H=Höhe, KL=Länge Kristall, BB=Bildbreite, F=Fundort
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Letzte Änderung dieser Seite: 03.11.2020 00:58:06
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