Am 23. und 24. März 2012 fanden in Bramberg (Österreich) zum 9. Mal die Kristalltage statt.
Die angesagte Filmvorführung hatte bereits am Freitag viele Besucher angelockt.
Die weitherum bekannten Steinsucher Gerhard und Hannes Hofer zeigten ihren Film "Das Bergkristallkreuz vom Stubachtal".
Eindrücklich war für alle Zuschauer, wie die Gebrüder Hofer sich im steilen Gelände bewegten und schliesslich diesen
Superfund machen konnten. Dank dem Film (kann bei den Gebrüder Hofer online bestellt werden) wird anschaulich,
wie manche Kristalle geborgen werden müssen.
Auch das Vortragsprogramm am Samstag war wieder sehr interessant:
Zuerst zog Berthold Ottens die Zuhörer mit eindrücklichen Bildern und Geschichten aus Indien in seinen Bann.
In seinem Referat "Mineralogische Streifzüge durch Indien" präsentierte der Referent, wie umständlich aber auch spannend das Auffinden von Minen,
Lagerstätten und Händlern
quer durch den Subkontinent ist. Die Bilder blieben haften. An dieser Stelle seien seine Bücher wärmstens empfohlen - in diesem Zusammenhang
insbesondere das neue Buch über Indien.
Anschliessend sprach der bekannte Mineralienhändler Andreas Weerth über
"Mineralienhandel im Netz politischer Einflüsse - Die aktuelle Situation in Pakistan und Afghanistan".
In seinen unzähligen Reisen in diese Länder hat A. Weerth viel erlebt und leider auch eine zunehmend kritische Haltung der Bevölkerung gegenüber dem Westen feststellen müssen.
Es ist beeindruckend, was für Hindernisse überwunden werden müssen, bis eine schöne Mineralienstufe bei uns im Handel feilgeboten werden kann.
Nach dem gemütlichen Mittagessen sprach Dr. Reinhard Dallinger zum Thema "Mineralien und ihre Verarbeitung: Vom Naturprodukt zum Kunstobjekt".
Sein Referat war äusserst ausführlich und erlaubte einen Einblick in die Geschichte von edlen Steinen und Ziergegenständen.
Am Nachmittag präsentierte Hans Wegener: Mikroskopische Bilder zu den Neufunden von 2011. Dabei wurden Bilder, die mit dem neu erworbenen Mikroskop
gemacht wurden, mit Musik
untermalt gezeigt. Es ist sehr faszinierend, die Formen und Farben von Kleinmineralien zu sehen - es tut sich da eine ganz eigene wunderbare Welt auf!
Anschliessend wechselte das Thema von Kleinstmineralien zu wirklich grossen Kristallen!
Bertl Scharfetter und Erwin Burgsteiner präsentierten ihren Film "Der grosse Bergkristall vom Krimmler Tal"
- die unglaubliche Bergung eines 300 kg Quarzkristalls!
Im Spätsommer 2011 hat der Gletscher im Krimmler Achental eine Kluft freigegeben, worin sich dieser kolossale Kristall befand.
Die DVD kann bei Erwin Burgsteiner (Email: erwin.burgsteiner@sbg.at; Post: Hadergasse 192, A-5733 Bramberg)
bestellt werden (Kosten: 18 €, zuzüglich eines Portos von 15 € (ausserhalb Österreich), bzw. 7 € (innerhalb Österreich) - leider!).
Während den Kristalltagen und der Mineralien-Info bleibt immer wieder Zeit, eines der umliegenden Museen
oder eine Privatsammlung zu besuchen. Die Mineralienabteilung des Museum Bramberg wurde letztes Jahr
komplett umgebaut und gehört zum Besten, was es diesbetreffend im Alpenraum gibt
(www.museumbramberg.at).
Aber auch die Museen und Ausstellungen von Kurt Nowak, der
Gebrüder Hofer
und der Familie Steiner
beherbergen Super-Stufen aus der Region!
Etwas Besonderes sind die von Andi Steiner sehr gut nachgebauten alpinen Klüfte. Seine Werke sind derzeit
an verschiedenen Orten zu besichtigen: im Museum Bramberg, vor seinem Haus und in seinem Haus sowie kurzfristig
an den Kristalltagen im Senningerbräu in Bramberg.
Die grosse nachgebaute Sphenkluft bei Steiners zuhause in Steinach bei Bramberg (ca. 5m breit)
In der Kluft gibt es viel zu entdecken: u.a. auch der abgebildete Bereich mit Sphenen und Quarz auf Periklin!
22. Mineralien-Info 2012
Der Sonntag 25. März stand dann ganz im Zeichen der 22. Mineralien-Info.
Die Mitglieder der Landesgruppe Salzburg der VMÖ
haben auch dieses Jahr eine tolle Ausstellung organisiert.
Erwin Burgsteiner hat wie die Jahre davor in der
Mineralien-Welt (2012, Nr. 2, S. 33-48)
in einem schönen Artikel die besonderen Funde vom Vorjahr beschrieben:
"Mineralogische Neuigkeiten aus dem Land Salzburg, die Funde 2011". Der Artikel kann als Separatdruck beim Verfasser bestellt werden
(erwin.burgsteiner@sbg.at).
Highlights
Zahlreich waren Funde und Exponate aus dem Raurisergebiet und dem Stubachtal - hier wurden sehr schöne Vertreter der bekannten Paragenese gefunden.
Besonders auffällig waren die tiefblauen Aquamarinen vom Untersulzbachtal, ein grosser Skelettquarz von Kötschachtal (Bad Gastein)
sowie die Eisenblüten aus dem Glemmtal. Ebenfalls verdienten ein 4.5 cm langer Phenakit (Kötschachtal, Bad Gastein)
und das wenig bekannte Mineral Aschamalmit (Habachtal) Erwähnung.
Sehr schöne Exponate in den Sondervitrinen stammten auch von Walter Ungerank und den Gebrüder Watzl.
Schliesslich waren die Besucher auch von den tollen Kristallen des historischen Fundes von Josef Pronebner begeistert.
Erwin Burgsteiner und seinem Team sei hier wieder einmal ganz herzlich gedankt!
Wer dieses Jahr mit dabei war, wird den Termin im nächsten Jahr (15.-17. März 2013) bereits jetzt vormerken!
Die folgenden Bilder geben Eindrücke wieder, wie sie an den Mineralien-Info gewonnen werden konnten.
Die Fotos sind geordnet nach Fundort zuerst Salzburg von Ost nach West und anschliessend die Funde aus Tirol und Kärnten.
Legende:
B=Breite, BB=Bildbreite, BH=Bildhöhe, H=Höhe, L=Länge, LK=Kristallänge.
Man beachte, dass die Grössenangaben Schätzwerte sind.
Die Darstellung kann gewechselt werden:
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