Ein Beitrag von Hansjörg Oberdörfer (Text) und Olivier Roth (Fotos)
Am 11. und 12. April war es wieder so weit und der Landesverband lud im
Namen aller Mineraliensammlervereine Südtirols zur diesjährigen, nun
schon 14. Südtiroler Mineralieninfo nach St. Johann ins Ahrntal.
Nachdem durch den Einsatz vieler Mitglieder alle Vitrinen gefüllt waren,
gab es am Samstag Abend einen sehr informativen Vortrag von Prof. Dr. Franz
Walter aus Graz. Er beschrieb verschiedene Fundgebiete der Rauris. Er
stellte die Sammlergemeinschaften dieses Tales vor und zeigte deren
schönste Funde der letzten Jahre. Er verwies auf die gute Zusammenarbeit
vom Nationalpark Hohe Tauern, der Wissenschaft und den Sammlern. Solche
gemeinsamen Projekte bringen nur Positives für alle Beteiligten.
Anschliessend wurde noch lange unter den Anwesenden diskutiert. Für das
leibliche Wohl sorgten an beiden Tagen die "Ahrntoula Stoanesüicher"
Trotz oder wegen dem wunderschönem Bergwetter versammelten sich am
Sonntag viele Besucher und Freunde aus dem In- und Ausland. Sie wurden
vom Landesgeologen Dr. Volkmar Maier und vom Bürgermeister von St.
Johann Helmut Klammer begrüsst und im Anschluss wurde die Mineralieninfo
vom Verbandspräsidenten Michael Eschgfäller offiziell eröffnet.
Obwohl der Sommer 2014 wettermässig eher schlecht ausfiel, konnten doch
einige nette Neufunde von den Steinsuchern gemacht werden. Unter anderem
gelang im Pfitschtal Roman Ebensperger ein Fund von schönen
Kristallgruppen mit für diese Gegend typischen Einschlüssen von Biotit
und Rutil. Holzer Walter fand im Ahrntal eine Kluft mit vielen hellen
Zepteramethysten. Aufsehen erregte auch die Suche nach einem
Kristalldieb. Wenige Stücke konnte Roland Brugger aus einer frisch
geöffneten Kluft bergen. Als er die, von ihm belegte Kluft das nächste
mal zur Weiterbearbeitung aufsuchte, waren alle Kristalle samt Werkzeug
verschwunden. Die Gier siegte über den, wenn überhaupt noch vorhandenen
Charakter dieser Person. Jeder nimmt Mühen und Gefahren auf sich um
Kristalle zu finden und wenn es das Glück will, darf man etwas finden.
Man sollte aber sein eigenes Glück durch solche Taten nicht
überstrapazieren und das Glück des anderen neidlos respektieren.
Auch im Ausland waren einige Mitglieder auf Mineraliensuche.
So zeigte Diego Massa Fundstücke von seinen Sammlerreisen nach Pakistan und Bolivien.
Auch in den Schweizer Bergen konnten nette Funde gemacht werden.
Das Ahrntal, Fundgebiet zahlreicher Mineralien im Südtirol. In St. Johann fand die Mineralien-Info Südtirol 2015 statt.
Sonderschau rund und bunt
Die Sonderschau stand dieses Jahr unter dem Motto "Rund und Bunt".
Man war sich im Vorfeld uneinig, ob genügend interessante Stufen
zusammengebracht werden können. Doch das Ergebnis konnte sich in 11
Vitrinen wirklich sehen lassen. Von den bekannten Teiser Kugeln ging es
über zu typisch rundlich kristallisierten Mineralien wie Prehnit,
Skolezit oder Aragonit. Doch auch seltener rund kristallisierte
Mineralien wie Pyrit Siderit oder gar Fluorit waren in den Vitrinen zu
bewundern.
Am Nachmittag liess das Referat von Prof. Dr. Franz Walter die Herzen vieler
Stuansucher höher schlagen. In schönen Bildern und einem gut
verständlichen Vortrag gab er dem Publikum Einblick in die Entdeckung
und Ausbeute einer spektakulären Grosskluft am Grossglockner. Nur durch
die Zusammenarbeit und dem Einsatz vieler Institutionen und Personen
konnten diese Wunder der Natur sachgemäss geborgen und so der Menschheit
erhalten bleiben. Wer noch mehr schöne Kristalle sehen wollte, konnte
wie jedes Jahr kostenlos das private Mineralienmuseum von Josef Kirchler
besuchen. Es zählt zu den besten Mineralienmuseen der Ostalpen.
Von einer unabhängigen Fachjury wurden unter den Fundstücken der Sonderschau die drei interessantesten prämiert.
Platz Engelbert Gasser mit Höhlenperlen
Platz Siegfried Hofer mit Skolezit
Platz ex aequo: Bruno Gasparini mit Teiser Kugel und Alfons Moroder mit Prehnit
Alles in allem war es wirklich eine "runde Sache".
Die Veranstaltung zeigte auf's Neue die Vielfalt und Schönheit der Südtiroler Mineralien, aber auch die Leidenschaft und Freude der Kristallsucher über ihre Funde.
Hoffen wir, daß Politik und Wissenschaft die Wichtigkeit unseres Tuns für den Erhalt dieser Naturschönheiten erkennen und schätzen.
Es bleibt mir nur noch der Dank an alle Kristallsucher, die ihre Schätze zum Gelingen dieser Veranstaltung bereitgestellt haben.
Ein Dank auch an alle Freunde und Gäste die aufs neue den Weg ins Ahrntal nicht geschäut haben.
Allen viel Glück und auf ein Wiedesehen im nächsten Jahr.
Hansjörg Oberdörfer
Weiterführende Informationen:
Mineralien-Museum Kirchler - Schätze der Alpen
wohl eines der bedeutendsten Mineralien-Museen der Alpen! Das Museum enthält ausschliesslich Exponate aus den Ostalpen - aber davon die allerbesten!
Mineralien-Südtirol.it
Landesverband der Mineralien- und Fossiliensammler Vereine Südtirols
Die folgenden Bilder geben Eindrücke wieder, wie sie an der Eröffnung gewonnen werden konnten.
Die Fotos sind geordnet nach den Vitrinen bzw. Sammlungen.
Hinweis: Sollte etwas falsch angeschrieben sein, meldet Euch bitte (E-Mail an den Webmaster> - DANKE!
Legende:
B=Breite, BB=Bildbreite, BH=Bildhöhe, H=Höhe, L=Länge, LK=Kristallänge.
Man beachte, dass die Grössenangaben Schätzwerte sind.
Die Darstellung kann gewechselt werden:
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