Am 07. - 08. April 2018 fand die 17. Südtiroler Mineralieninfo in der
Mittelschule von St. Johann im Ahrntal statt. Nach dem überaus
schneereichen Winter ist es die ideale Veranstaltung um wieder Lust auf
"Steinsuchen" zu bekommen.
Mittelschule St. Johann im Ahrntal, Ort der Mineralieninfo Südtirol
Am Samstagnachmittag wurden die Vitrinen bestückt und allerhand
Neuigkeiten ausgetauscht. Um 19.30 gab Karl Prantl, Obmann der
vereinigten Mineraliensammler Osttirols, mit seinem gut besuchten
Vortrag einen Einblick in das Sammeln im benachbarten Bundesland. Er
betonte wie wichtig das Glück in den Bergen ist, von dem er eine grosse
Portion hat. Dies wurde allen Anwesenden mit seinen letzten Bildern
verständlich und alle staunten, welche Farben ein leidenschaftlicher
Mineraliensammler spielen kann 😊.
Anschliessend wurde noch eifrig
diskutiert und so mancher vergass die Zeit dabei.
Am Sonntag konnte der Landesgeologe Dr. Volkmar Mair viele
Mineraliensammler aus Südtirol und den benachbarten Ländern begrüssen.
Der Bürgermeister der Gemeinde Ahrntal, Helmut Klammer freute sich über
die vielen Besucher. Nur mit guter Jugendarbeit kann man die Tradition
des Mineraliensammelns erhalten und er wünschte allen, immer gesund vom
Berg ins Tal zurück zu kommen.
In 11 Vitrinen konnten die Funde des Vorjahres bewundert werden. Es gab
viele glückliche Finder. Unter ihnen öffnete Erwin Zimmerhofer eine
grosse Kluft. Frost und Erosion hatten schon viel zerstört, trotzdem
blieben noch einige schöne Bergkristallstufen heil.
Reinhold Plaickner und Roland Brugger gelangen Funde von Titanit mit Adular und Calcit,
Rauchquarzen mit Ankerit und als Seltenheit gelblicher Prehnit.
Rauchquarze, darunter ein Gwindel mit 20 cm fand Stefan Holzer am
Weisszint. Ins Auge stachen auch die Eisenblüten aus einem alten
Bergwerk, gefunden von Michael Ainhauser, Reinhard Schneider und Paul
Parigger.
Und dann gab es noch die Sonderschau mit zwei sehr begehrten Mineralien.
Der Apatit, für den das Ahrntal weitum bekannt ist und der Titanit, der
in Südtirol "Sphen" genannt wird. In 8 Vitrinen waren einige der besten
je gefundenen Stufen dieser Mineralien ausgestellt.
Am Nachmittag gab es einen Zwischenbericht von Paolo Ferretti vom
"MUSE/"
in Trient und Ivano Rocchetti über die neuesten Ergebnisse der Raman
Spektroskopieanalysen. Die Zusammenarbeit der Mineraliensammler und der
Wissenschaftler tragen erste Früchte. So wurden einige seltenste
Mineralien erstmals in Südtirol nachgewiesen. Und es ist noch nicht ganz
offiziell, aber es wurde auch eine ganz neue Mineralart entdeckt. Sicher
erfahren wir in nächster Zeit mehr darüber.
Dann wartete der vollgefüllte Saal mit Spannung auf den Vortrag von
Gerhard Hofer "Die Riesenkristalle vom Ödenwinkel Ð eine Legende lebt"
(S. auch DVD: www.alpinmineralien.com).
Mit seiner ruhigen Stimme und den faszinierenden Bildern lebte man einen
kleinen Teil ihres Abenteuers "Stoasuacha" mit. Spätestens jetzt wurde
in vielen das Feuer für die kommende Saison entfacht.
Im Anschluss wurden noch die schönsten Mineralstufen der Ausstellung prämiert. Bei den Neufunden gab es gleich zwei Sieger:
eine Sphen, Adular Calcit Gruppe von Reinhold Plaickner
eine Eisenblüte von Michael Ainhauser, Reinhard Schneider und Paul Parigger
Aus der Sonderausstellung wurde eine Apatitgruppe mit Adular prämiert,
die von der Ahrntaler Steinsucherlegende Rudl Innerbichler aus der
grossen Kluft am Hollenzkopf im Jahre 1995 geborgen wurde.
Für das leibliche Wohl sorgten an beiden Tagen die "Ahrntoula
Stoanesüicha" und man konnte wieder das private Mineralienmuseum der
Familie Kirchler bei freiem Eintritt besuchen. Alleine dieses Museum ist
eine Reise ins Ahrntal wert und so lade ich alle Freunde und
Mineraliensammler ein, im nächsten Jahr bei der Mineralieninfo dabei zu
sein.
Einen grossen Dank an alle, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben und allen die dabei waren.
Schöne Grüsse aus Südtirol
Hansjörg Oberdörfer
Weiterführende Informationen:
Mineralien-Museum Kirchler - Schätze der Alpen
wohl eines der bedeutendsten Mineralien-Museen der Alpen! Das Museum enthält ausschliesslich Exponate aus den Ostalpen - aber davon die allerbesten!
Mineralien-Südtirol.it
Landesverband der Mineralien- und Fossiliensammler Vereine Südtirols
Die folgenden Bilder geben Eindrücke wieder, wie sie an der Eröffnung gewonnen werden konnten.
Die Fotos sind geordnet nach den Vitrinen bzw. Sammlungen.
Hinweis: Sollte etwas falsch angeschrieben sein, meldet Euch bitte (E-Mail an den Webmaster> - DANKE!
Legende:
B=Breite, BB=Bildbreite, BH=Bildhöhe, H=Höhe, L=Länge, LK=Kristallänge.
Man beachte bitte, dass die Grössenangaben Schätzwerte sind.
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